Auch Jakob setzte seine Reise fort. Unterwegs begegnete ihm eine Schar von Engeln. Als er sie sah, rief Jakob erstaunt: „Hier ist das Lager Gottes!“ Darum nannte er den Ort Mahanajim (zwei Lager).
1. Mose 32:2-3
Jakob hat sich soeben endgültig von seinem Onkel und Schwiegervater Laban getrennt. Jakob war 20 Jahren in seinen Diensten und wurde nach Lust und Laune von Laban für die Arbeit entlöhnt, 14 Jahre hatte er für die beiden Töchter, Lea und Rahel, arbeiten müssen. Doch nach 20 Jahren hatte er genug.
Aus Angst, dass Jakob seine beiden hartverdienten Frauen bei Laban lassen muss, war er bei Nacht und Nebel geflohen. Laban war ihm daraufhin nachgejagt und hat ihn zur Rede gestellt. Es gab ein Disput, Jakob warf Laban alles an den Kopf, was sich in 20 Jahren an Wut, Unverständnis und Ungerechtigkeiten angesammelt hatte und dann wurde Friede gemacht. Laban und Jakob gingen friedfertig und versöhnt auseinander.
Und dann stehen in der Bibel diese Verse, so ganz lapidar und unscheinbar. Einfach so.
„Unterwegs begegnete ihm eine Schar von Engeln.“
Einfach so? Der Fersenhalter, der Listige und jener, der seinen Bruder Esau mit Hinterlist um sein Erstgeburtsrecht gebracht hat, begegnet einer Schar von Engeln. Er nennt den Ort „zwei Lager“. Auf den ersten Blick könnte man meinen, dass der Name daher kommt, dass Jakob an diesem Ort seine Zelte aufgeschlagen hat und auch die Engel dort ihr Lager hatten.
Aber wenn wir nach diesem kurzen Intermezzo weiterlesen in der Geschichte, stellen wir fest, dass Jakob kurz vor der gefürchteten Begegnung mit Esau, dem von ihm geprellten Bruder steht. Er hat Angst vor dieser Begegnung verständliche, aber unbegründete Angst, wie sich später herausstellt. Gott hat auch an Esau gewirkt. Doch das wusste Jakob zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Könnte es sein, dass Gott dem Jakob zur Ermutigung eine Schar Engel geschickt hat? Das ER ihm sagen wollte: Du bist auf dem richtigen Weg. Ich bin bei dir, begleite dich. Mit einem Feind (und seinem Lager) hast du Frieden gemacht. Weiter so! Mache auch Frieden mit deinem Bruder (und seinem Lager).“ Auf dieses Erlebnis hin hat Jakob Boten zu Esau gesandt, um ein Treffen zu vereinbaren. Dieser wiederum zieht mit 400 Mann ihm entgegen. Kein Wunder, dass Jakob wiederum grosse Angst bekommt. Aber diesmal flieht er nicht mehr. Er geht mit seinen Sorgen zu seinem Gott, der verheissen hat, dass er in auf dem Weg in seine Heimat begleiten und segnen will. Jakob tritt zwar wieder in Aktion und möchte Esau mit Geschenken überhäufen, aber er muss darauf vertrauen, dass Gott Wort hält.
So erlebt Jakob dann, dass ihm das Gesicht seines Bruders so vorkam, „als würde er Gott selbst sehen, so freundlich war Esau ihm begegnet!“ (1. Mose 33,10)
Gott hat sein Wort gehalten und er segnet jeden, der mit Friedensabsichten auf dieser Erde wandelt. ER will uns ermutigen Frieden zu schliessen mit unseren „Feinden“. Ich selber durfte es einige Male erleben, wie meine Feindsbilder mir zu Freunden wurden, weil ich mich eines Tages dazu entschlossen habe, Frieden zu machen. Und nicht mehr den alten Vorwürfen und Geschehnissen, die sowieso nicht rückgängig gemacht werden konnten, Raum zu geben.

Wer sind deine „Feinde“, denen du mal entgegentreten solltest? Und mit welchen hinterlistigen Gedanken möchtest du sie fernhalten? Gott wird dir helfen, dir Engel zur Seite stellen, wenn du dich aufmachst!
Morgenli.ch.t – Jeden Morgen schreibe ich mir ein paar Gedanken auf. Meistens dämmert es draussen und beim Lesen der Bibel dann auch in mir drin. Ich liebe es, wenn mir auf einmal ein Licht aufgeht, wenn ich Zusammenhänge in meinem Glauben und Leben erkenne. Gerne teile ich diese Gedanken jeden Sonn- und Feiertag. Und falls du sofort über neue Beiträge informiert sein möchtest….
danke Stefan