Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört,*
doch wollte ich vorerst gar nichts wissen.
Ging meine Wege, folgte meinem Plan.
Hatte Angst, ich könnte Schönes missen.
Viel Elend ist dadurch geschehen,
aber nun hat mein Auge dich gesehen.*
Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört,
doch mein Verstand war mir im Wege.
Hypothesen schienen mir so fassbar,
verteidigen konnte ich diese rege,
meine Thesen mussten doch bestehen!
Aber nun hat mein Auge dich gesehen.
Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört,
doch meine Krankheit gebar mir Bedenken.
Meine Schmerzen vernebelten meinen Sinn
und ich wollte niemals mehr einlenken.
Auch niemanden je um Hilfe anflehen.
Aber nun hat mein Auge dich gesehen.
Vom Hörensagen hatte ich von dir gehört,
doch das Erlebte liess dich verstummen.
Entäuschungen waren immer zuvorderst.
Glaube für Schwächlinge, die Dummen.
Ich wollte meine eigenen Wege gehen.
Aber nun hat mein Auge dich gesehen.
Nun hat mein Auge dich gesehen.
Nun kann ich manches auch verstehen.
Über allem Leid, so unverständlich,
steht deine Liebe, sie ist unendlich.
Wenn ich vermute, mein Denken zählt eher:
Deine Gedanken sind ohnehin höher!
Mein Ignorieren schadet deinem Lieben nicht.
Dein „auf mich hoffen“ hat mehr Gewicht!
Darum will ich vertrauen, will mit dir gehen,
denn, Gott, nun hat mein Auge dich gesehen.
Stefan Wanzenried / 02.03.2012
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