Die unerhörte Bitte

„Lass diesen Kelch an mir vorübergehen!“
Dies war die Bitte eines Menschen,
der zitternd, betend in Gethsemane
seinen Weg begann zu verwünschen:
„Die Last ist zu schwer, der ich gegenüberstehe.
Doch nicht meiner, sondern dein Wille geschehe!

„Lass diesen Kelch an mir vorübergehen!“
Dies war die Bitte eines Sohnes,
Der folgsam kniete in Gethsemane
und unter Verzicht seines Thrones,
nun rang mit „Abba, lieber Vater in der Höhe!
Doch nicht meiner, sondern dein Wille geschehe!

„Lass diesen Kelch an mir vorübergehen!“
Dies war die Bitte eines Gottes,
der nun in Knechtsgestalt in Gethsemane,
in Erwartung des geisselnden Spottes,
sprach: „Ich möchte nicht, obwohl ich die Not verstehe.
Doch nicht meiner, sondern dein Wille geschehe!

„Lass diesen Kelch an mir vorübergehen!“
Man stell sich vor, Gott hätte die Bitte erhört.
Da wär kein Christus, Vergebung nicht geschehen.
Die Welt von heute vielleicht gänzlich zerstört.
Weil keine Nächstenliebe, noch Vergebung zählte
und weil jeder Mensch nur für sich selber wählte.

Doch Gott hat die Bitte, selber leidend, nicht erfüllt.
Er hat den innigen Wunsch seines Sohnes nicht gestillt!
Denn Jesus war gehorsam und litt am Kreuz verschmäht
Selbst für den bittenden Mörder war es nicht zu spät.
Denn Jesus zahlte für ihn und uns den Preis,
es kostete ihn alles und als letzten Beweis
seiner Hingabe, seinem Opfer und seiner Macht
schrie er in die Dunkelheit: Es ist vollbracht!

Stefan Wanzenried / 29.03.2019

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